1. August 2023

Interview zum Thema Remote Work

Sebastian Eberle

Ravensburg, im August 2023 – Interview mit Sebastian Eberle, General Manager Adlon Intelligent Solutions, zum Thema Remote Work. 

Die Welt der IT ist voll von englischen Buzzwords – Digital Workplace ist eines davon. Können Sie kurz und prägnant zusammenfassen, um was es bei diesem Schlagwort eigentlich geht?

Im Grunde geht es darum, unsere Arbeit durch IT einfacher und besser zu machen. Der Digital Workplace ist eine Plattform, die sämtliche Informationen und Tools, die wir für die tägliche Arbeit im Unternehmen brauchen, zentral und digital bereitstellt. Dabei geht es aber nicht nur um die Technologie an sich. Es ist vielmehr ein bestimmtes Mindset, das damit verbunden ist: Der Mensch steht mit seinen individuellen Anforderungen im Mittelpunkt. Der Digital Workplace ermöglicht es, von überall und jederzeit zu arbeiten und das mit Spaß – weil es funktioniert. Das ist übrigens auch unsere Vision der ITvolution: den Job und somit auch das Leben leichter zu machen mit IT, die fasziniert.

Wie handhaben Sie als Dienstleister rund um den Digital Workplace selbst die Arbeitsmodelle Ihrer Mitarbeiter? Sind die meisten wieder im Büro oder nutzen sie das Home Office?

Wir sind hier sehr flexibel aufgestellt. Eine Besonderheit bei ADLON ist, dass wir diese Modelle aus dem Team heraus erarbeiten. Wir fragen die Mitarbeitenden nach ihren Bedürfnissen, begleiten sie in unterschiedlichen Lebensphasen und entwickeln daraus gemeinsam entsprechende Arbeitsmodelle. So haben wir seit 2019 flexible Arbeitszeiten, d.h. unser Team kann sich die Arbeitszeit vollkommen frei einteilen. Das funktioniert, weil das Ergebnis zählt und nicht der Faktor Zeit. Dazu gehören auch flexible bzw. reduzierte Stundenmodelle, die zur jeweiligen Lebenssituation passen sollen.

Da es sich bei ADLON um Wissensarbeiter handelt, spielt auch der Ort eine untergeordnete Rolle. Homeoffice ist daher normal – und das schon lange vor Corona. Ob Arbeiten vor Ort bei unseren Kunden, unterwegs im Zug oder von Übersee. Denn auch „Workation“, d.h. mobiles Arbeiten im Ausland, ist bei uns möglich.

Trotzdem – oder gerade deshalb – ist es uns ganz wichtig, den Zusammenhalt im Team zu fördern. Wir treffen uns zu Events, machen gemeinsam Sport oder sehen uns nach Feierabend persönlich. Das macht nicht nur Spaß, sondern fördert auch das Vertrauen ineinander.

Gibt es hier von Ihrer Seite aus Vorschriften und Regularien?

Natürlich haben wir gewisse „Leitplanken“: Als ISO-zertifiziertes Unternehmen gibt es für alle Arbeitsmodelle Verfahrensbeschreibungen und Vertragsergänzungen. Das ist insbesondere in Hinblick auf die Sicherheit wichtig. Denn als Geschäftsführer möchte ich meinem Team diese Freiheiten ohne Sorgen anbieten können. Mit Microsoft 365 lässt sich gut managen, wer was wann und wo darf.

Der Nährboden für solche Modelle ist Vertrauen. Das alles funktioniert, weil ADLON ein leistungsorientiertes Team ist, das den Kunden im Fokus hat und voranbringen will. Mit Freude am guten Ergebnis. Wenn das stimmt, ist fast alles möglich.

Gerade beim hybriden Arbeiten im Büro, von zuhause und von unterwegs, ist Collaboration das A und O – haben sich hier in den letzten Monaten Trends herausgestellt, die besonders KMU berücksichtigen sollten?

Digitale Apps, Workflows, Bots und Dashboards sind kleine Helferlein, die einen großen Unterschied in der Zusammenarbeit machen. Nach dem Motto „Nutz was du zahlst“ gibt es im Microsoft 365-Ökosystem gerade für KMUs viele pragmatische Ansätze. Wichtig ist zu verstehen: Für welche Aufgabe nutze ich welches Format? Dann gelingt es auch, näher an der Wertschöpfung und den eigenen Prozessen zu arbeiten und nicht in die Softwarefalle großer Branchenlösungen zu tappen.

Ein weiterer Trend ist die professionelle Ausstattung und Performance des Arbeitsplatzes: Beispielsweise Headsets, eine gute Kamera, leistungsstarke Rechner und sichere Updates., denn im „War 4 Talents“ kann gerade ein KMU mit einem Digital Workplace, cleveren Flows und Apps glänzen. Da das der IT-Abteilung jedoch extrem hohe Kapazitäten abverlangt, begleiten wir viele Mittelständler mit einem Modern Client Management oder der Königsdisziplin Device-as-a-Service. Hier wird der komplexe Prozess rund um die IT-Gerätebeschaffung vollständig ausgelagert: Von der Hardware über die Software bis hin zum Betrieb und Support übernehmen wir die Bereitstellung des Arbeitsplatzes als Ganzes im Abo-Modell. Das ist gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und Preisdruck eine sinnvolle strategische Lösung.

Nicht zuletzt ist das Thema Sicherheit ein wichtiger Faktor beim hybriden Arbeiten. Ich vergleiche das gern mit einer Ritterburg: Auch außerhalb der Festung braucht der Ritter eine ordentliche Rüstung, um sicher zu sein. Sprich eine funktionierende Geräte-, Daten- und Identitätssicherheit.

Künstliche Intelligenz ist das Thema der Stunde. Welche Auswirkungen wird KI im Bereich des hybriden Arbeitens und von Remote Work Ihrer Meinung nach haben?

Extrem starke. Mit Copilot hat Microsoft bereits im Juni die Integration bei Windows gelauncht. Dieses KI-Tool wird in allen Applikationen und Funktionen Einzug halten.

Wir bei ADLON beschäftigen uns intensiv mit Copilot und den Entwicklungen, da es die Arbeitswelt drastisch verändern wird. Wir glauben daran, dass IT und somit auch KI die Welt positiv verändern kann, wenn wir den Prozess aktiv und nachhaltig gestalten.

Der Mensch bleibt verantwortlich und muss am Steuer bleiben. Copilot kann, wie der Name schon sagt, unterstützen, Impulse geben und zuarbeiten. Automatismen schaffen Vertretung in Ruhepausen oder Unterstützung bei bestimmten Mustern und wiederkehrenden Aufgaben. Wir bei ADLON verstehen KI als digitalen Assistenten. Darin liegt ein enormes Potenzial und eine Chance gerade für KMUs, sich im Wettbewerb abzuheben. Dabei wird es viele Aspekte geben, die das Thema hybrid und remote Work unterstützen, sowohl im Security-Bereich als auch im produktiven Arbeiten.

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