Vor gut drei Wochen erfolgte der Launch der neuen Employee Experience Plattform #MicrosoftViva. Microsoft spricht von „einer neuen Generation von digitalen Tools für die Zukunft des Arbeitens“. Brandbeschleuniger dieser Entwicklung war die Covid 19 Pandemie. Ihre Auswirkungen veränderte die gesamte Arbeitswelt und forcierte technologisch wie kulturell die Remote- und Hybridarbeit. Mit Microsoft 365 und Teams bietet Microsoft Lösungen für mobiles Arbeiten, Lernen und die Zusammenarbeit.

Im Herbst stieg lt. Microsoft die tägliche Anzahl aktiver Benutzer von Teams auf 115 Millionen an. Microsoft 365-Benutzer weltweit arbeiteten an einem einzigen Tag mehr als 30 Milliarden Minuten zusammen. Da möchte man Microsoft die ein oder anderen Performanceschwäche verzeihen und schaut großzügig über Latenzen in der Übertragung hinweg. Denn bekannt ist, dass Microsoft alles daran setzt seine Marktstellung zu festigen. Nicht genug: Microsoft will mehr und nach eigenen Worten „die Menschen unterstützen, sich verbunden, supportet und produktiv zu fühlen.“ Dazu brauchen sie Schulungen, Maßnahmen zur Steigerung des Wohlbefindens und ein technisch einwandfrei funktionierender Arbeitsplatz.

Microsoft hat erkannt, dass diese Leistungen, Schulungen und Applikationen oft fragmentiert, schwer zu finden und uneinheitlich in puncto Usability sind. Eine neue Kategorie von Technologielösung wurde entwickelt. Die Employee Experience Platforms (EXP).

Was kann und was ist die EXP Microsoft Viva?
Microsoft Viva baut auf Microsoft 365 und Microsoft Teams auf und stülpt nochmal eine Ebene darüber. Darin kombiniert Microsoft Viva die Erfahrung der Mitarbeitenden in den vier Schlüsselbereichen Engagement, Wohlbefinden, Lernen und Wissen. So sollen die Beschäftigten in ihrer Entwicklung und täglichen Arbeit bestmöglich unterstützt werden.

Microsoft Viva besteht aus vier Anwendungen für die Employee Experience:

Viva Connections ist der persönliche Einstiegspunkt in den digitalen Arbeitsplatz

Viva Insights achtet auf die Balance zwischen Arbeit und Wohlbefinden, Mitarbeitern wird geholfen, regelmäßige Pausenzeiten wahrzunehmen, sich Fokuszeiten für konzentriertes Arbeiten einzurichten und die Beziehung zu Kollegen zu stärken

Viva Topics vereint künstliche Intelligenz (KI) und menschliche Expertise und organisiert unternehmensweite Inhalte und Fachwissen automatisch, z.B. zu laufenden Projekten, Produkten, Prozessen oder Kunden

Viva Learnings als zentraler Hub für das Lernen

Im Gespräch mit CTO Sebastian Eberle fühlen wir Microsoft Via auf den Zahn und wollen wissen: Evolution oder Revolution?

Herr Eberle, wie gehen Sie bei ADLON mit den rasanten Entwicklungen von Microsoft um und wie unterstützen Sie Ihre Kunden?
Die Entwicklungen sind wirklich engmaschig geworden. Sie treffen uns wie jeden mit voller Wucht. Gleichzeitig macht es genau das für uns spannend.
Wir haben uns darauf eingestellt und ein Squad Team aus allen Disziplinen zusammengestellt. Kollegen aus dem Bereich Security, Datenanalyse, Anwendungsentwicklung und Infrastruktur pflegen einen regen Austausch. So wird Wissen um Entwicklungen, Lösungen und Vorfälle auf einer breiten Ebene ausgetauscht. Richtung unserer Kunden bieten wir den Microsoft Scout an, der diese Informationen gezielt auf die Microsoft Umgebung unserer Kunden bewertet und Empfehlungen ausspricht. So können unsere Kunden und wir selbst auch etwas beruhigter (mit) den Entwicklungen entgegensehen. Und unterm Strich: Das ist ja ein großer Vorteil von Microsoft, dass so viel Entwicklungspower dahinter steckt und fortlaufend z. B. in Sachen Sicherheit und Usability weitergedacht wird.

Microsoft hat Viva als neue Employee Experience Platforms (EXP) gelauncht. Wie ist ihre Einschätzung: Ersetzt Microsoft Via das Intranet als zentralen Hub? Oder das Portal?
Dazu möchte ich eine These aufstellen: Das digitale Schwungrad befeuert durch Corona hat neben den positiven Auswirkungen auch eine Vielzahl an gesundheitlichen und persönlichen Effekten mit sich gebracht. Microsoft kann seine Marktstellung nochmals erhöhen, wenn diesen Themen Rechnung getragen wird. Ein Beispiel: Balance zw. Arbeit und Wohlbefinden – mit der Pausenfunktion. Oder ein weiteres Beispiel ist der Austausch von Wissen wenn man nicht schnell mal über den Schreibtisch rufen kann.
All diese Themen wurden über die EXP aufgearbeitet – allerding: im Marketing-Sinne. Nicht im technischen. Denn die Funktionen und Features gab es so oder so ähnlich bereits.
Ob es das Intranet oder Portal ablöst, war Ihre Frage: nein. Diese haben eine ganz andere Aufgabe und haben im EXP weiterhin ihre Daseinsberechtigung.

Herr Eberle, kann ich bestehende Lösungen wie LMS 365 als eLearning weiterhin nutzen oder macht es Sinn umzustellen?
Im Detail werden wir das erst beantworten können, wenn wir die technische Reife kennen. Wichtig ist, dass niemand umstellen muss und das bis zur Marktreife gut und gerne noch ein Jahr dauern kann. Die Lernkurve und konzeptionelle Umsetzung ist in jedem Fall ein Gut auf das man aufsetzen kann. Ob dann LMS oder eine andere technische Application eingesetzt wird muss von Fall zu Fall geprüft werden. Aus der Erfahrung heraus ist MS so offen, dass es Konnektoren – also Schnittstellen – geben wird, so dass arbeiten und lernen eine nicht mehr zu trennende Einheit bleiben.

Welche Rolle spielt KI bei Viva?
Auch hier müssen wir die technische Reife abwarten, jetzt ist aber schon bemerkenswert, welche Unterstützungen in Microsoft enthalten sind. Logisch, dass diese auch in Viva nochmals gehypt werden. Es passt auf den Marketingansatz sehr gut, die Mitarbeiter zu unterstützen. Sie merken schon mein Ansatz: Es werden alle Entwicklungen, Funktionen und Apps herausgegriffen, die auf EXP einzahlen und entsprechend vermarktet.

Welche Lizenz braucht man und wann kann man Microsoft Viva nutzen?
Wir müssen uns noch ein wenig gedulden. Viva Connections soll noch im März ausgerollt werden. Die anderen Teile Insights, Topics und Learning folgen dann sukzessive in 2021. Zum Thema Lizenzierung gibt es noch Fragezeichen. Connections wird mit einer einfachen SharePoint Online Lizenz nutzbar sein. Viva Topics erfordert eine Zusatzlizenz pro User. Bei Insights und Learning ist die Lizenzfrage noch nicht geklärt.

Zusammenfassen können wir festhalten, dass seitens Microsoft bisher noch viele Fragen offen bleiben und die Experten skeptisch sind, ob Viva wirklich das Potential einer Employee Experience Platform (EXP) mitbringen wird.
ADLON hält Sie mit dem Microsoft 365 Newsletter auf dem Laufenden.

Quelle und mehr Infos unter https://www.microsoft.com/de-de/microsoft-viva

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