Ravensburg, im Juli 2025 – In vielen Unternehmen hat sich der digitale Arbeitsplatz etabliert – zumindest für jene Mitarbeitenden, die an einem festen Rechnerarbeitsplatz sitzen. Für viele Frontline-Beschäftigte auf dem Shopfloor ist ein solcher Arbeitsplatz jedoch keine Realität. Diese digitale Kluft trennt die Belegschaft in zwei Gruppen: Die ‚Connected Worker‘ und die ‚Disconnected Frontliner‘. Schließen lässt sich diese Lücke mit Software – auch aus dem Hause Microsoft.
Frontline-Mitarbeitende – also jene, die in der Produktion, im Lager, im Außendienst oder im direkten Kundenkontakt tätig sind, stellen weltweit 80 Prozent der Firmenbelegschaften. Sie bilden somit einen essenziellen Bestandteil der Betriebsabläufe, haben aber oft keinen dauerhaften Zugang zu digitalen Unternehmensressourcen. Sie arbeiten an Maschinen, in Fahrzeugen oder auf der Fläche, ohne festen PC-Arbeitsplatz. Der Zugang zu Informationen erfolgt oft über Aushänge, Schichtleiter, persönliche Übergaben oder im schlechtesten Fall Überhaupt nicht. Diese strukturelle Trennung ist nicht nur ein Kommunikationsproblem – sie birgt auch Risiken.
Die Lösung dieser Probleme liegt nicht in der Ausstattung eines jeden Frontliners mit einem Laptop. Es geht um einen möglichst sicheren, mobilen, rollenbasierten Zugang zu relevanten Informationen und Prozessen. Der IT-Dienstleister und Microsoft-Partner Adlon Intelligent Solutions hat aus seinen Projekten mit Industrie-, Logistik- und Dienstleistungsunternehmen zentrale Ansätze identifiziert, wie der digitale Arbeitsplatz auch für Frontline-Mitarbeitende erfolgreich umgesetzt werden kann.
Nicht jeder Mitarbeitende braucht Zugriff auf alle Systeme. Entscheidend ist, dass die richtigen Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar sind. Mit Microsoft Entra ID (ehemals Azure AD) lassen sich granulare Zugriffsrechte definieren – abgestimmt auf Rollen, Standorte und Geräte.
Auch ohne klassische E-Mail-Adresse – über sogenannte ‚Shared Device Mode‘-Konfigurationen – können mehrere Nutzer ein Gerät sicher gemeinsam verwenden. Conditional Access Policies sorgen dafür, dass Zugriffe nur unter definierten Bedingungen (z.B. Standort, Gerätetyp, Uhrzeit) erlaubt sind.
Technischer Nutzen:
Integration in bestehende Identity-Provider
Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) auch für Frontliner via SMS oder
Authenticator-App
Automatisierte Provisionierung über SCIM oder Microsoft Graph API
Smartphones oder robuste Tablets mit Microsoft Teams, Viva Connections oder Power Apps ermöglichen den Zugang zu Schichtplänen, Sicherheitsunterweisungen, Checklisten oder internen News – direkt am Einsatzort. Die Geräte lassen sich über Microsoft Intune vollständig verwalten. Im Kiosk-Modus werden nur freigegebene Apps angezeigt. Über Android Enterprise Dedicated Devices können Geräte ohne Benutzerbindung betrieben werden.
Technischer Nutzen:
Ein zentrales Intranet oder Mitarbeiterportal – erreichbar über private Geräte oder Terminals – bietet Frontlinern die Möglichkeit, Informationen selbstständig abzurufen, Feedback zu geben oder Anträge zu stellen. Microsoft SharePoint und Viva Connections bieten eine Plattform, die Informationen wie etwa News, Anweisungen, Schichtpläne oder Sicherheitsunterweisungen in Echtzeit bereitstellt.
Technischer Nutzen:
Adaptive Cards für interaktive Inhalte
Targeting nach Standort, Rolle oder Abteilung
Integration mit Microsoft Graph für dynamische Inhalte
Schulungen helfen, digitale Kompetenzen zu fördern. Diese können etwa über Microsoft Viva Learning oder integrierte Lernpfade in Teams erfolgen. Microsoft Stream (on SharePoint) ermöglicht die Erstellung und Verteilung von Schulungsvideos – auch offline verfügbar.
Technischer Nutzen:
SCORM-kompatible Inhalte
Fortschrittsverfolgung über Microsoft Graph
Integration im zentralen Arbeitsplatz Ökosystem Microsoft Teams und Outlook
Viele manuelle Prozesse im Frontline-Bereich lassen sich mit Microsoft Power Platform digitalisieren, etwa für Wartungsprotokolle, Materialanforderungen oder Qualitätschecks. Mittels Low-Code-Ansatz können Fachbereiche selbst Applikationen entwickeln, die direkt auf SharePoint, Dataverse oder SQL aufsetzen.
Technischer Nutzen:
Ein digitaler Arbeitsplatz für Frontliner muss sicher sein – trotz mobiler Nutzung und Shared Devices. Entsprechende Services lassen sich auch Auslagern. Auf Basis von Microsoft Defender for Endpoint (Monitoring Tool für Bedrohungsschutz von Endgeräten) und Microsoft Purview Data Loss Prevention (DLP) (Tool zur Absicherung sensibler Daten) behalten Unternehmen Übersicht und Transparenz.
Technischer Nutzen:
Der digitale Arbeitsplatz muss nicht groß, teuer oder komplex sein – er muss inkludierend sein. Unternehmen, die ihre Frontline-Mitarbeitenden digital anbinden, können von mehr Effizienz, besserer Kommunikation und gesteigerter Mitarbeiterzufriedenheit profitieren.
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